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42 TACITI AGRICOLA.

militum, si sese Britanni numerent? Sic Germanias excussisse iugum, et flumine, non Oceano defendi; sibi patriam coniuges parentes, illis avaritiam et luxuriam causas belli esse; recessuros, ut divus Iulius recessisset, modo virtutem maiorum suorum aemularentur; neve proelii unius aut alterius eventu pavescerent: plus illis impetus, maiorem constantiam penes miseros esse; iam Britannorum etiam deos misereri, qui Romanum ducem absentem, qui relegatum in alia insula exercitum detinerent; iam ipsos, quod difficillimum fuerit, deliberare; porro in eius modi consiliis periculosius

13. Sic: so, namlich wie sie selbst es erreichen wGrden. Das sic ein Beispiel einftihrend, lihn- lich, nur nachdrucklicher, wie sonst velut und ut Germanias. Der Plural sonst tiblich, wenn von den beiden romi- schen Provinzen Germania supe- rtor und inferior die Rede ist, und vielleicht von da auch auf das Qbrige Germanien (ibertragen (wie- wohl z. B. auch Britanniae vor- koimnt, wHhrend es doch in der fr&heren Zeit nur £ine Provinz Britannien gegeben hat, wie Plin. N. H. XXV. §. 21. XXXIII. §.24). Auch c. 28 ist bei per Germanias kaum an die beiden gerinanischen Provinzen zu denken. . et far et tamen, s. zu c. 3, 1. . divus lulius. Es ist nicht denkbar, dass die Feinde dem lu- lius Caesar das Pradikat divus in demselben Sinne, wie es von den Romem geschah, als wirkliches Ehrenprlldikat beigelegt h^tten, und ebenso wenig, dass Tacitus ver- gessen haben sollte, dass er die Feinde reden Usst. Es bleibt also nichts Obrig, als darin einenHohn der Feinde gegen die Romer zu finden, sofern es rar diese doppelt schimpf- lieh war, wenn selbst einer, den sie unter die Gdtter erhoben, sich hatte zurtlckziehen mUssen. Ganz &hnlich ist es, wenn Ann. I, 59 Arminius sagt: quae (supplicia et trihuta) quoniam exuerint inritus- que discesserit ille inter numina dieatus Augustus . . . . ne sedHio- sum exercitum pavescerent . plus illis impetus. Es ist wegen des vorausgehenden Satzes und der darin enthaltenen Ermah- nung, dass man sich nicht durch den (ungtlnstigen) Ausgang eines oder des andern Trenens solle muthlos machen la^sen, durchaus nothwendig, dass dieser nachfpl- gende Satz, durch den jener be- begrUndet werden soll, den Inhalt habe: die (durch ihr GlUck tiber- muthig gewordenen) Romer wtirden zwar mehr Hitze haben (und des- halb moglicher Weise im Anfang einige Vortheile gewinnenj, aber die grossere (zuletzt doch oie Ent- scheidung gebende) Ausdauer wtirde auf der Seite der UnglUcklichen d. h. der Britannier sein. Und soUte Tacitus, wie es ohne illis der Fall sein wiirde, wirklich eine aUgemeine Sentenz deslnhalts fUr richtig oder auch nur ftlr einiger- massen plausibel gehalten ha- ben, dass der UnglUckliche nicht nur mehr Ausdauer, sondern auch mehr Hitze und Feuer im Eampfe habe? Es ist dies von den mei- sten Herausgebern erkannt und da- her angenommen worden, dass et- was ausgefallen sei; die leichteste Erganzun^ (von Peerlkamp) ist illisy welches sich ebenso, wie wenige Zeilen vorher, auf die Romer be- zieht. . relegatum: (gleichsam) ver- bannt, so dass er, wie ein Ver- bannter nicht zurtickkehren kann. . porro „ferner", so dass da- mit ein weiterer Grund einge- fohrt wird; sofern aber damit, wie hier, ein Fortschreiten der