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86 TACITI AGRICOLA.

rem intulerant, densis tamen hostium agminibus et inaequa- libus locis haerebant; minimeque equestris eorum pugnae facies erat, cum in gcadtf stantes simul equorum corporibus


so steht recens terror Ann. XIV, 2B, und recens exemplum Aim, I, 48. isfovus terror wtirde ein neuer Schrecken sein im Gegensatz za einem, der vorher stattgefunden, recens schliesst keinen Ge^ensatz gegen einen andern bestimmten Schrecken in sich, sondern be- zeichnet nur dio angegebene Ei- genschaft an sich und driickt da- her nur den Gegensatz dieser ge- gen die Eigenschaft eines langer bestehenden und daher schwach gewordenen Schreckens aus. . minimeqiU} equestris eorum pugnae facies erat „und durchaus nicht reiterartig war .die Beschaf- fenheit ihres Eampfes^'; facies die in die Erscheinung tretende Be- schaffenheit einer Sache, wie c. 38: victoriae faciesy vgl. Ann, I, 41. Hist 1 , 85. II , 89. 42 u. 6. Der Grund, warum der Kampf nicht reiterartig d. h. nicht ffir Reiterei passend war, ergiebt sich ausl^v. XXII, 47 : equitum Gallorum Hi- spanorumque laevom coruu cum dextro Romano concurrit^ minime eqwstris more pugnae : .... nullo ad evagandum relicto spatio . . . , in derectum utrimque nitentes stan- tibus ac confertis postremo twba equis vir virum amplexus detrahe- bat equo, (Die Handschriften ha- ben : minimeque equestres ea enim pugnae facies eraty was in den neueren Ausgaben meist in mtntme- que aequa nostris [ea] iam pu^ gnae facies erat ge&ndert ist; wo- nach also der Eampf als fUr die ffesammten Rdmer sehr ungtinstig bezeichnet werden wilrde, und, da alsdann nostri das Subject des folgenden Satzes sein wUrde, auch der in diesem Satz enthaltene Nachtheil auf die sammtlichen Rd- mer bezogen werden mtisste. Al- lein hiermit steht, abgesehen davon, dass sie sich nach der unmittelbar vorausgehenden Schilderung in vol- lem Siegeslauf befinden, namentlich dies in voUigem Widerspruch, dass die Rdmer zu Anfang des folgenden Capitels in Bezug auf ebeu diesen Moment als vincentes bezeichnet werden, wahrend sie hiernach, wo nicht vollig besiegt, so doch im grossten Nachtheil sein wtirden. Aendert man aber ea enim in eo- rum (oder vielleicht auch in eis, worauf ein in der besseren Hand- schrift tiber ea ubergeschriebenes t zu fuhren scheint), so wird wei- ter nichts gesagt, als dass fur die Reiterei die Art des Eampfes un- giinstig war, was dann in dem folgenden Satze, dessen Subject nunmehr die Keiter sind, motiviert wird, s. die folgende Anm., wo- durch nicht ausgeschlossen ist, dass der Siegeslauf der Romer sei- nen Fortgang nabm, und nicht einmal, dass auch dieReiter trotz der Ungunst der UmstlUide und der ihnen entgegenstehenden Hin- dernisse zu dem Siege beitrugen.) 19. cum in gradu stantes simul equorum corporibus impellerentur „da sie auf einem Fleck stehend zugleich durch das Drangen der Pferde fortgeschoben wurden". Der Nachtheil der Reiter war also ein doppelter. Erstens konnten sie von der Schnelligkeit der Pferde keinen Gebrauch machen (nullo ad evagandum relicto spatio^ wie es in der zu Z. 18 angefiihrten Stelle des Livius heisst), so dass sie auf einer und derselben Stelle stehen bleiben mussten; in gradu wie Ovid. Met IX , 42 : Inque gradu steiimus certi non cedere, vgl. Ltt;. YIII, 88, 11: in suo quisque gradu obnixU Der zweite Nachtheil be- stand darin, dass sie durch die im Gettimmel nachdrangenden Pferde (confertis turba equiSf Liv.) gescho- ben und gestossen und somit um so mehr im Gebrauch ihrer Wafifen gehindert wurden, als sie nicht ausweichen oder sich durch Vor- riicken frei machen konnten. (Die Handschriften haben statt in gra- du stantes die ganz unverst^dli- chen Worte egra diu aut stante wofUr man, meist unter der Vor-