ADB:Moritz, Carl Philipp

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Artikel „Moritz, Karl Philipp“ von Ludwig Geiger in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 22 (1885), S. 308–320, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Moritz,_Carl_Philipp&oldid=- (Version vom 19. März 2024, 11:09 Uhr UTC)
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Band 22 (1885), S. 308–320 (Quelle).
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Moritz: Karl Philipp M., geb. am 15. September 1757 in Hameln, † am 26. Juni 1793 in Berlin. Ueber seine Jugendgeschichte hat er selbst in seinem „psychologischen Roman“ Anton Reiser die ausführlichste und glaubwürdigste Nachricht gegeben. Er stammte von unvermögenden Eltern und mußte früh die Noth des Lebens kennen lernen. Er litt unter dem Unfrieden der Eltern und durch die schlechte Behandlung des Vaters und erhielt eine recht verkehrte Erziehung, indem er schon als Kind in die mystische Litteratur eingeführt, der eigentliche Unterricht aber vernachlässigt wurde. Nachdem er die ersten Anfangsgründe des Lateinischen in einer Schule zu Hannover, wohin seine Eltern unterdeß gezogen waren, gelernt hatte, wurde er zu einem Hutmacher zu Braunschweig in die Lehre gethan, wo er sehr schlecht behandelt wurde; sein einziges Vergnügen war das Anhören der sonntäglichen Predigten. Nachdem er einen Selbstmordversuch gemacht, wurde er von seinem Vater nach Hannover zurückgeholt und dort in ein Dorfschullehrerseminar gethan, in dem er sich durch Fleiß und Fähigkeit hervorthat. Nachdem er confirmirt worden war, konnte er, durch einzelne seiner vornehmen Gönner unterstützt, das Gymnasium besuchen, um sich zum Studium der Theologie vorzubereiten. Da aber seine Eltern Hannover verließen, [309] so war er auf sich angewiesen, mußte Unterrichtsstunden geben, durch Singen im Chor etwas zu erwerben suchen, Freitische annehmen und gerieth theils in Folge seiner leicht verletzten Empfindlichkeit, theils in Folge eines gewissen abenteuerlichen Hanges, theils durch böse Einflüsse auf schlimme Wege. Er versäumte die Schule, ergab sich der Einsamkeit oder gefiel sich in unwürdigem Umgange. Er verschlang Bücher mit unersättlicher Gier. Aber die frommen mystischen Regungen der Jugendzeit wurden in den Hintergrund gedrängt durch „Werther’s Leiden“ und Shakespeare. Durch diesen wurde die Theaterleidenschaft in M. entzündet, dergestalt, daß er eine Zeit lang sich des Allernöthigsten beraubte, um die Vorstellungen der Ackermann’schen Truppe besuchen zu können und als sein größtes Unglück betrachtete, von einer Aufführung, welche die Primaner veranstalteten, ausgeschlossen zu sein. Durch jene wurden seine melancholischen Grübeleien, seine Naturschwärmerei, sein Freundschaftsbedürfniß bestärkt, er machte mit Freunden nächtliche Spaziergänge und steigerte künstlich seinen schon vorhandenen Lebensüberdruß. Endlich wurde er wieder zu einer vernünftigern Lebensweise gelenkt: seine Gönner, die ihn in Folge seiner schlechten Aufführung im Stiche gelassen hatten, nahmen sich seiner wieder an, er besuchte von Neuem regelmäßig das Gymnasium, hielt zum Geburtstage der Königin von England eine deutsche Rede und war nicht wenig stolz, seinen Namen auf dem lateinischen Anschlagsbogen gedruckt zu sehen. Auch nahm er nun, wenn auch in einer unbedeutenden Rolle, an der von den Primanern veranstalteten Theateraufführung theil, und hatte außerdem die Freude, daß ein von ihm verfaßter Prolog gedruckt und von Iffland, der damals seine ersten schauspielerischen Lorbeeren erntete, gesprochen wurde. Seine Theaterleidenschaft war nun aber so mächtig geworden, daß er mit sehr geringer Baarschaft sich zu Fuß auf den Weg machte, um in Weimar die Ekhof’sche Schauspielergesellschaft aufzusuchen. Nach vielen Entbehrungen und manchen Abenteuern kam er nach Erfurt, mußte aber statt nach Weimar, wo er gehofft hatte „den angebeteten Verfasser von Werther’s Leiden zu sehen“, nach Gotha ziehen. Dort fand er zwar bei Ekhof freundliche Aufnahme, aber sein Bemühen, angestellt zu werden, wurde trotz seines Anerbietens, umsonst zu dienen, rundweg abgeschlagen. Die Barzantische Truppe, die er in Eisenach aufsuchte, war nach Mühlhausen gezogen, wohin er sich der Werber wegen nicht traute, er ging daher nach Erfurt, wohin er nach furchtbaren Entbehrungen und Mühseligkeiten – er nährte sich von Wurzeln und Wasser – endlich gelangte. Dort begann er Theologie zu studiren, er wurde am 6. August 1776 als Hannoveranus Theologiae studiosus immatriculirt, wurde durch den Abt Günther, die Professoren Froriep und Springer mannigfach gefördert, fand Freunde, besonders an dem originellen Dr. Sauer und veröffentlichte schriftstellerische Versuche in der jetzt verschollenen Wochenschrift „Der Bürger und der Bauer“. Er schwankte zwischen Empfindsamkeit, Freundschaftsseligkeit und Menschenverachtung, Neigung zu ernster, wissenschaftlicher Arbeit und Drang zur Poesie, religiöser Schwärmerei, in die sich manchmal katholisirende Neigungen mischten und Theaterlust. Schließlich überwog die letztere, und da ihm als Studenten der Theologie gar verboten wurde, bei Aufführungen der Speich’schen Truppe, die damals in Erfurt Vorstellungen gab, mitzuwirken, obwol sein Name bereits auf dem Komödienzettel gedruckt gestanden hatte, entschloß er sich kurz das Studium aufzugeben, Schauspieler zu werden und zwar zunächst bei derselben Speich’schen Truppe, die nach Leipzig ging, sein Glück zu versuchen. Aber als er nach Leipzig kam, war der Director der Gesellschaft. der schon lange mit Sorgen gekämpft hatte, verschwunden. (Bis hierher geht Moritz’ Erzählung in den vier Bänden seines „Anton Reiser“.) Ungewiß wohin er sich wenden wollte, war M. froh, in einem Dorfe bei Leipzig einen Herrnhuter zu treffen, dem er sich durch religiöse Gespräche so werth machte, [310] daß dieser ihn mit nach Barby nahm, wo er von dem Bischof Spangenberg sehr liebreich bewillkommnet wurde. Aber er konnte es hier nicht lange aushalten und zog im Anfange 1777 nach der Universität Wittenberg, wiederum mit dem Vorsatze Theologie zu studiren. Dort blieb er anderthalb Jahre (die Zeitbestimmung bei Klischnig ist ungenau). Er nahm an allen Unarten und Rohheiten des damaligen Studentenlebens theil, arbeitete dabei aber eifrig und fand an den Professoren Ebert, Schröckh, Titius theilnehmende Gönner. Trotz der Mahnungen des Letztern ging er nach Dessau, in der Hoffnung an dem unter Basedow’s Leitung stehenden Philanthropin eine Anstellung zu erhalten. Er erhielt allerdings eine Anstellung, nachdem er eine schwere Krankheit durchgemacht hatte, – in derselben waren einige Gedichte entstanden, welche die ganze Düsterkeit seiner Seelenstimmung zum Ausdruck bringen – aber er konnte, bei aller Hochachtung für Basedow’s Ideen, dessen herrisches Wesen nicht ertragen. Zu welcher Abneigung gegen Basedow die anfängliche Verehrung für ihn umschlug, zeigt deutlich Moritz’ spätere Schrift „Andreas Hartknopf. Eine Allegorie.“ Berlin 1786. So unklar im Einzelnen diese Allegorie auch ist und so wenig sie trotz ihres gewissermaßen autobiographischen Charakters zur Aufhellung von Moritz’ Lebensereignissen benutzt werden kann, so ist doch ziemlich deutlich, daß Hagebuck, der in dem Schriftchen als der Begründer eines Basedow’schen Philanthropins in Gellenhausen, als eifervoller, kleinlicher, rachsüchtiger Weltreformator verspottet wird, Niemand anders als Basedow selbst ist. – M. wandte sich in der Hoffnung, während des damals ausgebrochenen Krieges (1778) als Feldprediger bei einem preußischen Regimente angestellt zu werden, nach Potsdam, mußte aber das Fehlschlagen auch dieser Hoffnung erleben. Aus Noth nahm er für kurze Zeit eine Stelle als Lehrer bei dem großen Potsdam’schen Waisenhause an, fühlte sich aber in derselben so unglücklich, daß er nicht selten in melancholische Unthätigkeit verfiel, die dem Wahnsinn nahe war. Aus dieser Stimmung wurde er durch den Propst Teller in Berlin gerissen, der ihm durch eine Empfehlung an Büsching, den Director des berlinischen Gymnasiums zum grauen Kloster, eine Lehrerstellung verschaffte. Das immerhin mäßige Gehalt, das aber bedeutend erhöht wurde, als er 1780 die Stelle eines Conrectors an dem Gymnasium erhielt, erschien dem in bitterster Dürftigkeit groß gewordenen M. als ein unerschöpflicher Schatz.

Der Anfang seines Berliner Lebens ist durch zwei Thatsachen bemerkenswerth: M. wurde Freimaurer und begann eine ausgebreitete schriftstellerische Thätigkeit zu entfalten. Was das erstere betrifft, so entwickelte er in dem Maurerthum einen großen Eifer, der erst durch Goethe – der freilich selbst Freimaurer war – gedämpft worden sein soll (nach Klischnig’s Erzählung), hielt Reden und war für die Freimaurerei auch schriftstellerisch thätig. Seine Reden und Aufsätze über Freimaurerei wurden von ihm selbst 1793 – diese Thatsache, fünf Jahre nach dem Zusammensein mit Goethe, scheint der Klischnig’schen Erzählung zu widersprechen – unter dem Titel: „Die große Loge oder der Freimaurer mit Wage und Senkblei“ gesammelt; eine 1796 von Klischnig herausgegebene Sammlung „Launen und Phantasieen“ wird von dem Herausgeber selbst als eine neue vermehrte Ausgabe der „großen Loge“ bezeichnet. Auf diese freimaurerischen Arbeiten beschränkte sich jedoch Moritz’s schriftstellerische Thätigkeit nicht; jene sind auch der Zeit nach nicht seine ersten Versuche. Diese bezogen sich vielmehr auf die deutsche Sprache. Es scheint geeigneter, bei der Besprechung dieser Schriften nicht den chronologischen Gesichtspunkt vorwalten zu lassen, sondern die sprachlichen Schriften im Zusammenhange zu besprechen.

M. veröffentlichte zuerst „Kleine Schriften, die deutsche Sprache betreffend“, 1781–1783. Dazu gehören folgende Arbeiten: „Vom Unterschiede des Accusativs [311] und Dativs, oder des mich und mir, sie und ihnen u. s. w. Für solche, die keine gelehrte Sprachkenntniß besitzen“ (neu bearbeitet unter etwas abweichendem Titel 1784); „Anhang zu den Briefen …, worinn der Unterschied zwischen für und vor erklärt, und die Ursach gezeigt wird, warum durch und für immer den Akkusativ, und von, mit, aus, nach und zu beständig den Dativ nach sich haben. Nebst einer Erklärung von der wahren Beschaffenheit des Genitivs, und einem Vorschlage, die alten Benennungen Nominativ, Genitiv u. s. w. mit zweckmäßigeren zu vertauschen“. (Er schlägt nämlich vor, für die sechs Casus die Bezeichnungen: Subjectivus, Contractivus, Terminativus, Objectivus, Vocativus und Adjectivus einzuführen.) „Zusätze zu den Briefen“. Fernere Schriften sind: „Ueber den märkischen Dialekt“. Dazu dann als „zweites Stück“: „Anweisung, die gewöhnlichsten Fehler im Reden zu verbessern, nebst einigen Gesprächen“; „Anleitung zum Briefschreiben“, 1783. Diese Arbeit wurde dann 10 Jahre später im „Deutschen Briefsteller“ fortgesetzt. 1786 erschien der „Versuch einer deutschen Prosodie“; 1791 „Deutsche Sprachlehre in Briefen“; 1792 „Vom richtigen deutschen Ausdruck oder Anleitung die gewöhnlichsten Fehler im Reden zu vermeiden für solche, die keine gelehrte Sprachkenntniß besitzen“. Fast keines dieser Bücher erhebt wissenschaftliche Ansprüche: es sind Handbücher für das große Publikum geschrieben, gedruckte Unterrichtsbriefe. Vorzüge der meisten sind: feiner Sprachsinn und eine durchaus allgemein verständliche Art der Behandlung. Unter diesen Schriften die bedeutendste und eine der wenigen selbständigen ist der Versuch einer deutschen Prosodie (vgl. z. B. die Besprechung derselben in der „Neuen Bibliothek der schönen Wissenschaften“, Bd. 34). M. entwickelt darin die Theorie des Silbenmaßes aus dem Unterschiede zwischen Gedanken und Empfindung, handelt über die einzelnen Theile des Verses, über die Versmaße, über den Reim, rühmt die Vortheile des Reims (Sulzer, Allgemeine Theorie 4, S. 82), bespricht sehr ausführlich den Gegensatz zwischen antiker und deutscher Versbehandlung, wobei er z. B. definirt, daß unser Vers mehr für den Verstand als für das Ohr ist, weil unsere Silben sich nicht durch die Anzahl und Beschaffenheit ihrer einzelnen Laute, sondern blos durch ihre innere Bedeutung aneinander abmessen. Er zeigt wie die antiken Metra durch die Silbenstellung in unserm Versbau hervorgebracht werden können und erklärt das choriambische Versmaß als das für unsere Sprache angemessenste. Schiller scheint dieses Werk im Sinne zu haben, wenn er am 23. August 1794 an Goethe schreibt: durch ein Betrachten der Moritz’schen Ideen sähe man nach und nach in die Anarchie der Sprache eine gar schöne Ordnung kommen; und sicher ist Goethe durch das Buch ermuthigt worden, seine prosaische Iphigenie in Verse umzudichten. Die im Vorstehenden durchgenommenen sprachlichen Schriften waren, wenn auch nicht alle zum Unterricht bestimmt, jedenfalls aus Moritz’ pädagogischer Thätigkeit hervorgegangen. Er war bis 1786 an der Schule thätig, regte seine Schüler an und wurde von ihnen geliebt, wenn er auch in seinem Unterrichte und seinem Verkehre bisweilen große Seltsamkeiten zeigte. Vielleicht gehörte es zu seinen Obliegenheiten an der Schule, zu predigen, jedenfalls erwachte die Predigtlust, mit der er schon in seiner Jugend abwechselnd mit der Theaterwuth zu kämpfen hatte, aufs Neue. Das Fragment einer Predigt „Ueber die Leiden des Lebens“ hat Klischnig aufbewahrt; von anderen spricht möglicherweise die Schrift „Andreas Hartknopf’s Predigerjahre“, Berlin 1790. Doch wieweit in dieser überaus seltsamen Arbeit, in der von A. Hartknopf’s Predigerthätigkeit in Ribbeckenau, seinen Streitigkeiten mit dem Küster Ehrenpreis, seiner Freundschaft mit dem Grobschmied Kersting, seiner Verheirathung, Vaterschaft und Scheidung autobiographisches Material verwerthet ist, läßt sich nicht genau bestimmen.

M. gab sich in seinem Romane den Namen „Reiser“, wie er vorgibt, wegen seiner Reiselust. Diese zu befriedigen hatte er in seiner Jugend wenig Gelegenheit [312] gehabt; um 1782 unternahm er seine erste größere Reise nach England. Wo er konnte, reiste er nur zu Fuß und zog sich dadurch wie durch sein wenig gentlemanartiges Auftreten mancherlei Unannehmlichkeiten zu. Für ihn war die Reise von hoher Wichtigkeit, einerseits weil sie seinen Gesichtskreis sehr erweiterte, andererseits weil sie ihn, freilich nur für kurze Zeit, von den trüben melancholischen Gedanken befreite, an denen er in den letzten Zeiten seines Berliner Aufenthaltes wieder gelitten hatte. Bald nach der Rückkehr veröffentlichte er eine Beschreibung: „Reisen eines Deutschen in England im Jahre 1782. In Briefen an Herrn Director Gedike“ (Berlin 1783, 2. Aufl. 1785). Diese „Reise nach England“ ist noch heute ein recht anziehendes Buch. Viele Zeitgenossen waren davon entzückt; Caroline Böhmer (ed. Waitz I, 37) rühmt besonders die damals vielfach gepriesene „Beschreibung der Höhle bei Castleton“. Der Hauptwerth des Buches besteht in der höchst anschaulichen, manchmal geradezu plastischen Schilderung der Oertlichkeiten, den mannigfachen politischen Bemerkungen; auch einzelne litterarische Aeußerungen, z. B. über die Aufnahme deutscher Werke in England, Bemerkungen über die englische Sprache (welche letztere M. auch später dem deutschen Publikum in einem „Lehrbuch“ beizubringen suchte), sind wichtig.

Die Zeit von 1782–1786 brachte M. ohne große Unterbrechungen in Berlin zu. Oft genug litt er an völligem Lebensüberdruß, der sich so steigerte, daß er Selbstmordgedanken hegte. Mendelssohn war es, der ihn aus dieser entsetzlichen Lage riß und ihn sich selbst wiedergab. Sobald er nur wieder einigen Lebensmuth fühlte, ergab er sich eifriger litterarischer Thätigkeit; gerade die genannten Jahre gehören zu seinen fruchtbarsten. Außer am „grauen Kloster“ unterrichtete er am kölnischen Gymnasium, hielt öffentliche Vorlesungen über deutsche Sprache und schöne Wissenschaften, die namentlich bei Damen großen Anklang fanden. sodann auch über Geschichte, z. B. die Geschichte der vereinigten Niederlande. Für letztere besaß M. indeß nicht die nöthigen Kenntnisse und wirkte höchstens da, wo ihn seine Begeisterung trieb. Er hatte eine Reihe größerer Pläne, die er jedoch nur zum Theil ausführte. Der erste war der einer neuen Theorie der schönen Künste und Wissenschaften; der zweite der eines großen psychologischen Werkes; der dritte der einer Art Volkszeitung. Der erste blieb unausgeführt, obwol M. noch während seines Weimarer Aufenthalts daran dachte, über denselben Rücksprache mit Wieland und Goethe nahm, die beide den Autor zur Ausführung zu ermuntern suchten. Der zweite Plan kam seiner Ausführung nahe. Schon 1782 erschienen seine „Aussichten zu einer Experimentalseelenlehre“; 1783 folgten „Beiträge zur Philosophie des Lebens“, die großen Beifall fanden, wie das Erscheinen einer dritten Auflage (1791) beweist, obwol sie nach des Autors späterer Meinung ein Selbstbetrug sind; 1783–1793 wurde das „Magazin zur Erfahrungsseelenkunde“ herausgegeben. Diese Zeitschrift in 10 Bänden, an deren letzten Pokels und Salomon Maimon (s. A. D. B. XX, 192 ff.), dessen Selbstbiographie M. herausgab, hervorragendsten Antheil hatten, ist eine Sammlung von Aufsätzen und kleineren Mittheilungen. Von M. selbst rührt keineswegs die Gesammtheit, nicht einmal die Mehrzahl der Artikel her; bemerkenswerth ist unter seinen Arbeiten der Anfang seiner Selbstbiographie und verschiedene Untersuchungen und Mittheilungen über das Seelenleben von Taubstummen und über seltsame Gemüthserscheinungen, die er an sich und Anderen beobachtet hatte. Das Magazin hat wegen seiner Tendenz, das Seelenleben zu ergründen, Materialien für den künftigen Psychologen zusammenzustellen, als Denkmal jener Zeit und ihrer Bestrebungen großen Werth: es hat jedoch auch große Mängel. Diese bestehen 1) in dem Versuche zu rasche Schlüsse aus den mitgetheilten Thatsachen und Erlebnissen zu ziehen; 2) in der grübelnden selbstquälerischen Manier, in der M. ja allezeit Meister war; 3) in dem Umstande, daß Krankheitserscheinungen, [313] Abnormitäten meist von Laien berichtet und von ihnen beurtheilt wurden und dadurch sowol Bericht als Urtheil nicht selten schief oder ganz verkehrt herauskamen. – Der dritte Plan, der einer Volkszeitung, wurde angedeutet in der kleinen Schrift: „Ideal einer vollkommenen Zeitung“, 1784. Als Aufgabe dieser vollkommenen Zeitung betrachtete M. folgende Artikel: „Edle Beispiele, Künste, Theater, Kenntnisse, die zum Umlauf reif sind, Erziehung, Predigtwesen, nützliche Erfindungen, Handhabung der Gerechtigkeit, Geschichte von Verbrechern, menschliches Elend im Verborgenen, Volksvorurtheile, religiöse Schwärmerei, anerkanntes Verdienst.“ Die Ausführung dieser gewiß sehr idealen Pläne überstieg bei Weitem die Kräfte eines Einzelnen; sie wurde von M. kaum in Angriff genommen, das Unternommene aber schlug fehl. M. erhielt nämlich den Auftrag, die „Vossische Zeitung“, an der auch Lessing mitgearbeitet hatte, zu schreiben, nahm (1784) Wohnung im Hause des Verlegers, machte einzelne Aenderungen im Aeußern und Innern des Blattes, indem er z. B. die politischen Ereignisse kürzer faßte und die Aufmerksamkeit mehr auf merkwürdige Handlungen, auf das Litterarische und Gelehrte lenkte. Diese Veränderungen jedoch hatten keineswegs den vom Verleger erwarteten Erfolg; das Publikum wurde unwillig; Gelehrte und Schauspieler hielten sich für beleidigt; M. mußte von seiner Thätigkeit abstehen und die Zeitung kehrte in das kaum verlassene Geleise wieder zurück.

Diese seine Thätigkeit an der Vossischen Zeitung ist für M. selbst eine kurze Episode; für die Geschichte der Berliner Publicistik ist sie von nicht geringer Bedeutung; auch für die Geschichte der deutschen Kritik überhaupt ist sie nicht unwichtig. Besonders bekannt sind Moritz’s Kritiken über Schiller. Ob die Kritik über den Fiesco (11. März) von M. ist, in welcher zwar Schiller gerühmt, aber Plümicke als sein würdiger Bearbeiter anerkannt wird, ist nicht zu bestimmen, sicher sind zwei über Kabale und Liebe von ihm (21. Juli, 6. September, beide wieder abgedruckt in J. W. Braun, Schiller im Urtheile seiner Zeitgenossen, 1882, I, Bd. 74–80). In der ersten wird das Stück in wenigen Zeilen vollständig abgethan: ein Product, das unseren Zeiten Schande macht, Unsinn, „alles was unser Verfasser angreift, wird unter seinen Händen zu Schaum und Blase“, „167 Seiten voll ekelhafter Wiederholungen gotteslästerlicher Ausdrücke, wo ein Geck und ein dummes affectirtes Mädchen mit der Vorsicht rechtet, und voll krassen pöbelhaften Witzes oder unverständlicher Galimathias“; die zweite gibt eine Analyse des Stücks, Charakteristiken der einzelnen Personen mit Hinweis auf die Widersprüche in denselben, Proben der Sprache mit Ausdrücken des größten Unwillens über das Mitgetheilte. M. betrachtet das Abschreiben solcher Stellen als „ekelhafte Beschäftigung, die er nur unternimmt aus Unwillen darüber, daß Schiller durch unwürdige Mittel den Beifall des Publikums erschleichen will“. Er schließt mit den Worten: „ich wasche meine Hände von diesem Schiller’schen Schmutze und werde mich wohl hüten mich je wieder damit zu befassen“. – Zu seiner Meinung konnte M. die Berliner keineswegs überreden; in einer andern Berliner Zeitung (Ephemeriden 19. Febr. 1785, Braun S. 103) findet sich ein directer Widerspruch gegen diese Recension „voll Galle“.

Im J. 1784 erhielt M. die Stelle eines Professors am Berlinischen Gymnasium und fühlte durch diese Ernennung seinen brennenden Ehrgeiz eine Zeit lang befriedigt. Seine Gesundheit aber war erschüttert. Er kränkelte, litt an Blutspucken, versuchte durch allerlei Medicamente, strenge Diät, weite Spaziergänge, Reiten seine Gesundheit wiederherzustellen. Eine kleine Reise, die er zu dem bekannten Bahrdt nach Halle unternahm, erquickte ihn sehr. Großen Eindruck machte auf ihn die Prophezeihung eines italienischen Ritters Lanfranki: er werde in Italien den Anfang seines Glücks finden, dann aber nach Deutschland zurückkehren. Vorerst begnügte er sich mit einer Fußwanderung nach [314] Mittel- und Süddeutschland bis nach Nürnberg. In Leipzig lernte er Schiller kennen und kam von seiner irrigen Meinung über ihn zurück, er besuchte Weimar, wo er freilich Goethe nicht sah, begann in Thüringen ein Epos „Der Ritter des Geistes oder das Vehmgericht“, Erfurt, wo er Jugenderinnerungen feierte, Mannheim, wo er Iffland verfehlte. Den Anfang seiner Reise hat er in einigen Nummern der „Denkwürdigkeiten zur Beförderung des Edlen u. Schönen“ (1785) beschrieben. Eine zweite Wanderung führte ihn nach Hamburg. In Berlin wurde er von der größten Sehnsucht nach Italien gequält. Einigermaßen ward er getröstet, andererseits noch mehr gequält durch die Liebe. Auch bei seiner Liebe spielt die Phantasie eine große Rolle: er redet sich Gefühle ein, die er gar nicht oder wenigstens nicht in dem vorgegebenen Maße besitzt, er quält sich und die Geliebte mit unwahrer oder wenigstens künstlich gesteigerter Eifersucht, er redet sich ein blos mit dem Gefühle zu lieben und wird bald des Gegentheils inne, ohne sichs doch gestehen zu wollen, daß er echt menschlich auch mit den Sinnen liebe. Auch mit der Geliebten kams zum Bruche. Der fernere Aufenthalt in Berlin war ihm nun unerträglich; ohne Urlaub, ja nachdem ihm der erbetene Urlaub ausdrücklich abgeschlagen war, reiste er fort, zunächst nach Braunschweig bez. Salzdahlen, von wo aus er seine Entlassung erbat, die er auch erhielt. Nach Braunschweig hatte er sich gewendet, um mit Campe zu sprechen. Dieser hatte den Schriftsteller schon längst an seinem „Revisionswerk“ zu betheiligen gewünscht (nach einem Briefe Moritz’ scheint dieser sich 1781 für Campe verpflichtet zu haben) und hoffte, daß M. ausschließlich für seinen Verlag arbeiten werde. Er sollte für jeden Bogen, den er hinfort schreiben werde, 10 Thaler erhalten und bekam einstweilen 150 Thaler Vorschuß für seine Reise nach Italien. In den gelehrten Zeitungen hieß es, M. reise auf Kosten des Herrn Hofraths Campe. M. kam, theils in Folge einer Krankheit, die ihn in Rom befiel, theils in Folge seiner wechselvollen Stimmung, theils in Folge der ewigen Unzufriedenheit und Unentschlossenheit, von der er gepeinigt wurde, seinen Verpflichtungen nicht nach. Er bat beständig um Vorschuß (seine Briefe 19. September 1786 bis 16. Mai 1788 sind abgedruckt bei Leyser, J. H. Campe, 1877, II, 334 bis 355) und lieferte kein Manuscript. Das Einzige, das er an Campe sendete, das kleine Heft „Ueber die bildende Nachahmung des Schönen“, erhielt zuerst den Beifall des Verlegers; da es aber sehr geringen buchhändlerischen Erfolg hatte, erregte es seinen Zorn; und Campe wälzte die Schuld auf Moritz’ „phantasierende Philosophie, wobei Ihnen wenig Menschen folgen können“. M., durch solche Anklagen gereizt, gab nun seine übrigen Werke einem andern Verleger, eine Handlungsweise, die Campe nicht mit Unrecht als Treubruch auffaßte, da er für seine Vorschüsse keine Entschädigung erhielt. Es kam zwischen den Kämpfenden zu einem erbitterten Zeitungskriege (Allgemeine Litteratur-Zeitung, 1789, 16. Mai bis 22. August, 6 verschiedene Erklärungen). Am 28. Juli 1789 sandte M. an Bertuch seine Schlußerklärung gegen Campe, die im Intelligenzblatt der Allgemeinen Litteratur-Zeitung, 22. August, Nr. 101 abgedruckt ist. Der bisher ungedruckte Brief (im Froriep’schen Archiv zu Weimar), unterschrieben: „Ich bin der Ihrige. Moritz.“ lautet: „Hier, mein Theuerster, schicke ich Ihnen zur gütigen Besorgung ein Avertissement mit den von Ihnen selbst mir vorgeschriebenen Worten, die ich nicht besser zu sagen weiß. Ich bitte Sie aber auch nun, mein Lieber! recht sehr den baldigen Abdruck dieser paar Worte im Intelligenzblatt der Allgemeinen Litteratur-Zeitung baldmöglichst zu befördern. Ich werde dann auf Ihren und Goethe’s Rath gewiß nichts weiter sagen. Lieb ist es mir sehr, daß Sie mit meiner Vertheidigungsart wenigstens zufrieden sind, wenn gleich die ganze Sache Ihnen mißfällt, die mir gewiß selber höchst fatal ist. Aber just die fatalen Dinge müssen ja kommen. Rücken Sie doch, wenn [315] es angeht, das kleine Avertissement auch in Ihr Modejournal ein und wo Sie sonst Gelegenheit haben, da es doch nur wenige und keine unbescheidenen Worte sind. Vielleicht schicke ich Ihnen, noch ehe Sie herkommen, etwas über Werther. Von den Herausgebern der Allgemeinen Litteratur-Zeitung habe ich die mir zur Recension übertragenen Bücher noch nicht geschickt bekommen; sagen Sie mir doch, woran das liegt? – Meine Geschäfte gehen übrigens hier recht gut und Campe hat seine Absicht mich unglücklich und unbrauchbar zu machen wenigstens nicht erreicht. Behalten Sie mich lieb, mein Theuerster!“ Doch blieb es nicht bei den Zeitungserklärungen. Jeder der Beiden veröffentlichte vielmehr eine Schrift, zuerst Campe: „Moritz, ein abgenöthigter trauriger Beitrag zur Erfahrungsseelenkunde“, dann M. „Ueber eine Schrift des Herrn Schulrath Campe und über die Rechte des Schriftstellers und Buchhändlers“, beide leidenschaftlich und ungebührlich grob, wenn auch M. vielleicht etwas maßvoller zu Werke geht. Beide meinten von ihrem Standpunkte Recht zu haben, hatten aber in höherm Sinne beide Unrecht, Campe, weil er den Schriftsteller zu sehr als Dienstmann des Verlegers, M., weil er den Buchhändler vorzugsweise als Geldgeber betrachtete, ohne seine Verpflichtungen demselben gegenüber anzuerkennen. Moritz’ Aufenthalt in Italien dauerte zwei Jahre, am längsten weilte er in Rom, aber er brachte auch längere Zeit in Neapel zu. Er beschäftigte sich hauptsächlich mit dem Studium der Alterthümer und der modernen Kunstdenkmäler. Ein großer Gewinn für ihn war es, daß Goethe, mit dem er bald nach Beginn seiner Reise zusammentraf, sich aufs Thätigste seiner annahm. Hauptsächlich vier Werke verdanken dieser italienischen Reise ihre Entstehung.

Zuerst die kleine schon erwähnte Schrift „Ueber die bildende Nachahmung des Schönen“. Goethe hat ein Stück derselben (März 1788, Bericht) in seine „Italienische Reise“ aufgenommen; sie verdankt den Unterhaltungen der Freunde ihre Entstehung. (Vgl. aber schon Moritz’s Aufsatz „Ueber Schönheit“, Berl. Monatsschrift, März 1785.) Goethe nennt sie gelegentlich einmal ein „Denkmal unserer fruchtbaren Dunkelheit“; sie ist, wie Schiller schreibt (an Lotte I, 195), schwer zu verstehen, weil M. keine feste Sprache hat, sie ist ohne Commentar kaum zu begreifen. Uebertriebene Behauptungen, z. B. die, daß ein Product aus dem Reiche des Schönen ein vollendetes rundes Ganze sein müsse und daß, wenn nur ein einziger Radius zu diesem Cirkel fehle, dasselbe unter das Unnütze heruntersinke, mußten jedem Schriftsteller mißfallen. Im Allgemeinen geht die Bewunderung Goethe’s und der Kritiker jener Zeit wol zu weit: das Schriftchen ist nicht selten gesucht, die Gedanken manchmal unklar gedacht und unklarer ausgedrückt. Als einzelne Hauptgedanken mögen erwähnt werden, daß das Schöne nicht erkannt, sondern hervorgebracht oder empfunden werden muß, daß der Zusammenhang der Natur für den Menschen das höchste Schöne sein würde, wenn ihn die Einbildungskraft fassen könnte; daß die Kunstwerke dem, der sie hervorgebracht, den meisten Genuß gewähren; daß jede Organisation die ihr untergeordnete in ihr Wesen[WS 1] überträgt. –

Die zweite Schrift ist die dreibändige „Reisen eines Deutschen in Italien aus den Jahren 1786 bis 1788. In Briefen.“ Berlin 1792–1793. Ob die Briefe wirklich während des Aufenthaltes in Italien geschrieben, oder erst später aus Notizen, Tagebuchblättern und Brieffragmenten zurecht gemacht sind, bleibe dahingestellt; der Titel „Reisen eines Deutschen“ ist irreführend, weil nicht etwa, wie man erwartet, der nationale Gegensatz zu besonderm Ausdruck gebracht wird. Der Inhalt des Reisewerks ist ein sehr mannigfaltiger: landschaftliche Schilderungen, Beschreibungen von Gebäuden und Kunstwerken, Bemerkungen über Volksleben und Sitten, Betrachtungen über italienische Sprache und Litteratur. Rom ist ihm, wie Goethe, der heilige Ort; seine Schilderung der „ewigen Stadt“ [316] beginnt er mit ähnlichen Worten, jedenfalls mit demselben Gedanken wie jener (27. October 1786, I. 104): „Das Ziel meiner Wünsche hätte ich also nun erreicht; es ist mir aber heilig, und nur in den besten und ruhigsten Momenten soll sich meine Beschreibung daran wagen.“ Trotz dieser Aehnlichkeit ist aber Moritz’ Schilderung weit entfernt davon, mit Goethe’s classischer Darstellung concurriren zu können. Die „Reisen in Italien“ ist vielmehr keineswegs Moritz’ bestes Buch. Ramdohr, der dasselbe in der „Neuen Bibliothek“ Bd. 41, 2 besprach (vgl. Minor, C. F. Weiße S. 315, 338) hat ihm mit Recht den Vorwurf gemacht, daß er nur die höheren Stände bespreche und viele Gedanken von Goethe entleihe. Das Ganze ist ferner eine Sammlung von Fragmenten, ohne rechte Durcharbeitung und Redaction. Mancherlei und dabei ziemlich Unwichtiges z. B. daß die Gegend um den Vatikan ungesund sei und daß die Italiener deutsch und englisch nicht unterscheiden können, werden mehrfach, nicht selten am ungehörigen Orte vorgebracht. Anekdoten finden sich häufig, ohne rechte Bedeutung und ohne Witz. Die Kunstbemerkungen sind nicht selten phrasenhaft und unklar.

Eine fernere Folge des italienischen Aufenthalts außer dem Reisewerk war die Zeitschrift: „Italien und Deutschland in Rücksicht auf Sitten, Gebräuche, Litteratur und Kunst. Eine Zeitschrift. Herausgegeben von K. P. Moritz, Professor der Theorie der schönen Künste in Berlin und A. Hirt, Gelehrten in Rom“, Berlin 1789–1793, im Ganzen 6 Hefte, das 5. (1. des 2. Bandes) ist von Moritz allein herausgegeben; des 6. hat die Aufschrift: „Nach des Verfassers Tode fortgesetzt von einigen Gelehrten.“ von Moritz selbst finden sich verhältnißmäßig wenige Beiträge, meist kleinere Stücke, Abschnitte aus der später von ihm veröffentlichten Reisebeschreibung „die kleine Republik S. Marino“, „die Klöster“, „die Peterskirche“; mit viel bedeutenderen Beiträgen ist Hirt vertreten, der häufig und ausführlich über Gegenstände antiker Kunst berichtet; außer den beiden Herausgebern haben für den 2. Band nur Puhlmann und zwei Ungenannte kleinere Arbeiten geliefert. Die zwei ersten Hefte des 2. Bandes, die einzigen, die von demselben meines Wissens erschienen sind, machen den Eindruck, als wenn der oder die Herausgeber mit großer Manuscriptnoth zu kämpfen gehabt hätten: die Beiträge sind nichts weiter als unbedeutende Reiseberichte. Die – allerdings unausgesprochene aber schon durch den Titel klare – Tendenz der Zeitschrift, eine geistige Verbindung zwischen Italien und Deutschland zu schaffen, die in den ersten Heften des Unternehmens angestrebt war, wurde durchaus nicht erreicht.

Um seine Verpflichtungen gegen Campe zu erfüllen, d. h. um dem Buchhändler für seine Vorschüsse druckfertiges Manuscript zu geben, hatte M. schon 1. Sept. 1787 an Campe geschrieben, er wolle „über die Alterthümer ein vollkommenes und auffallendes Werk liefern, wodurch ich zugleich meinen litterarischen Ruf auf immer befestige“. Auch dies Werk ist in der Gestalt, in der M. es wünschte, nicht erschienen. Nur ein Fragment liegt vor: „Anthusa oder Geist der römischen Alterthümer“, Berlin 1791, ein Abdruck von Vorlesungen, welche M. in Berlin hielt und dem Minister von Heinitz, seinem Gönner widmete. (Ein 2. Theil „Der Römer als Bürger und Hausvater“ wurde 1796 von Friedr. Rambach hinzugefügt; neue Ausgabe beider Theile, Karlsruhe 1829.) Das ganze Werk sollte die heiligen Gebräuche der Alten behandeln; der erste Theil, der allein vollendet wurde, spricht nur von den Festen der Römer, die nach den Monaten und Zeiten ihrer Feier geordnet werden. Die Schilderung nimmt auf die Bildwerke Bezug, deren viele in Abbildung beigegeben werden, sie macht vielfachen Gebrauch von den Beschreibungen der alten Schriftsteller und Dichter, sie redet in begeisterter Weise von der Hoheit und Würde des Alterthums. In [317] der kurzen Einleitung „über den Werth des Studiums der Alterthümer“ wird der Standpunkt des Verfassers einmal dahin präcisirt: „Suchen wir nun von dem schönen Alterthum ein getreues Bild in uns zu entwerfen, so ist dieß ein nicht zu raubender Schatz, an dem wir uns oft in stillen Stunden ergötzen, indem unser Geist sich umnerklich den Begriffen des höchsten Schönen nähert, in welchem unser eigenes Entstehen und Vergehen sich gründet“.

Noch zwei andere auf das Alterthum bezügliche Werke können als mittelbare Folge der italienischen Reise betrachtet werden. Das eine ist ein „Mythologischer Almanach für Damen 1791“, (vgl. auch „Mythologisches Wörterbuch zum Gebrauch für Schulen“, Berlin 1793), eine Schilderung der 12 obersten Gottheiten, eine Brotarbeit ohne wissenschaftlichen Werth. Dagegen darf man dem eigentlich mythologischen Hauptwerke, wozu jener Almanach gewissermaßen ein Anhang ist, „Götterlehre oder mythologische Dichtungen der Alten“, Berlin 1791 (später vielfach herausgegeben, neueste Bearbeitung von Max Oberbreyer, Reclamsche Universalbibliothek 1081 bis 1084) eine eigenartige Bedeutung nicht absprechen. Es ist kein Buch für Gelehrte, sondern für das große Publikum bestimmt. Es geht davon aus, daß die Mythen und Sagen in der Phantasie der einzelnen Dichter entstanden sind und versucht diese einzelnen Dichtungen so darzustellen, wie sie sind, nicht was sie sein sollten, d. h. nicht über den Inhalt und die Bedeutung der einzelnen Mythen zu grübeln, sondern dieselben zu einem Gesammtbilde der dichterischen Anschauungen des Alterthums zusammenzufassen. Ein besonderer Schmuck der ersten Ausgabe waren die Abbildungen nach antiken geschnittenen Steinen von A. J. Carstens. Das Buch hatte sehr großen Erfolg, bei Gelehrten und Ungelehrten; als Beweis mag ein Urtheil des kenntnißreichen und nicht allzuleicht zu befriedigenden Körner gelten, der schreibt (an Schiller 13. April 1791 Briefw. I, 409): „Er vermeidet die Fehler der gewöhnlichen Pedanterie und behandelt die alten Dichtungen mit Geist und Kunstgefühl. In vielen Stellen erkenne ich Goethens Ideen, und vielleicht ist der ganze Gesichtspunkt von ihm entlehnt“.

Nach der italienischen Reise wurde auch das Hauptwerk vollendet, an das sich Moritz’ eigentlicher litterarischer Ruhm knüpft, der „psychologische Roman, Anton Reiser“. An diesen denkt sofort jeder, der Moritz’ Namen hört, ja der Roman ist fast das Einzige, was von ihm dauernde Geltung behalten hat. Als biographische Quelle ersten Rangs ist er schon oben für die Erzählung seiner Jugendgeschichte benutzt worden. Er verdient aber auch eine hohe Anerkennung als culturhistorisches Werk, wegen seiner Schilderung der Städte Hannover, Braunschweig, Erfurt, Gotha, wegen seiner Darstellung der theatralischen und der religiösen Verhältnisse jener Zeit. Auch als Kunstwerk darf er Beachtung in Anspruch nehmen: er ist meist geschickt componirt, er erhält den Leser in Spannung, er gibt ein abgerundetes Bild der Entwicklung eines Individuums. Aber der Hauptwerth des Buches liegt eben darin, daß das geschilderte Individuum der Autor selbst ist, daß er sich als ein Object betrachtet, daß er das allmähliche Werden und Reifen seiner geistigen und sittlichen Fähigkeiten schildert, wenn der Schriftsteller auch, nicht selten zu sehr, seine Empfindungen bis ins Einzelne zergliedert, und durch die minutiöse Darstellung der eigenen Seelenleiden auch den Leser martert.

Fast alle ebenbesprochenen Werke sind in Berlin, in den ersten Jahren nach Moritz’ Rückkehr aus Italien geschrieben. Aber die Rückreise, die er im Oct. 1788 antrat, und bei welcher er noch einige Wochen in Oberitalien verweilte, führte ihn nicht direct nach Berlin, sondern hielt ihn (vom 4. Dec. 1788 bis 1. Febr. 1789) in Weimar fest, wo er die vielleicht glücklichste und ungetrübteste Zeit seines Lebens zubrachte. Goethe, der ihm in Italien so thatkräftig zur Seite gestanden hatte, bewahrte ihm weiter seine erquickliche Theilnahme und förderte ihn durch seinen Zuspruch äußerlich und innerlich in gleicher Weise. Auch später [318] blieben beide im Verkehre; von demselben ist zwar bisher nur ein Brief Moritz’ an Goethe (Goethe-Jahrbuch II, S. 313–315) bekannt geworden, in welchem M. ausführlich über den Tasso spricht und eine Abhandlung über den Werther (vgl. auch oben die Andeutung in dem Briefe an Bertuch) in Aussicht stellt.

Der Aufenthalt in Weimar führte auch zu einer erneuten Anknüpfung mit Schiller. Wurde dieser auch durch Moritz’ Goetheenthusiasmus verstimmt (Schiller-Körnerscher Briefwechsel, 247, 270 und Schiller an Lotte ed. Fielitz, 196), so gab er ihm doch, wie er an Lotte schreibt (11. Dez. 1788) von seinem in Rudolstadt projectirten Journal einen Wink. „Er würde sehr geneigt sein“, fährt Schiller fort, „sich zu einem solchen gesellschaftlichen Werk zu vereinigen, besonders wenn es zugleich von einer bürgerlichen, gesellschaftlichen Verbindung an demselben Ort begleitet werden könnte“. Aus diesem Plane wurde zwar nichts, aber Schiller verkehrte mit Moritz sehr viel und sprach sich häufig sehr anerkennend über dessen Charakter und Schriften aus. Von den übrigen Weimarer Bekannten M.’s sind besonders Knebel, ferner Frau v. Stein, Frau v. Kalb, Frau Herder – der Mann, der von M. auch für einen großen Dichter gehalten wurde, befand sich damals in Italien – zu nennen; auch die Lengefelds sprachen gern von ihm: in den Damenkreisen machte sein „Tagebuch eines Geistersehers“ besonderes Aufsehen (Düntzer, Charlotte v. Stein II, 277); auch der Hof interessirte sich lebhaft für den Fremden.

Durch Karl August’s Vermittlung erhielt M. eine Anstellung in Berlin. Er wurde Professor der Theorie der schönen Künste und der Alterthumskunde, und Mitglied des Senats der Akademie der bildenden Künste. Er hielt Vorlesungen für die jungen Künstler und verschaffte den denkenden unter denselben vielfache Anregung. Diese Vorlesungen (1789) fanden damals außerordentlichen Beifall. Aus einem Briefe Alexanders v. Humboldt an Wegener (abgedruckt „Gegenwart“ 1882 Nr. 30), der den Redner „noch immer ein wahres Genie und wahren Sonderling“ nennt, geht hervor, daß M. in denselben die Goethe’schen Ansichten von der Umbildung alles Organischen vortrug, zum großen Erstaunen des jugendlichen Zuhörers (vgl. v. Loeper, Goethe’s Gedichte II, 2. Aufl., S. 527.) M. arbeitete ein neues Reglement für die Akademie aus, kündigte die Ausstellungen an und beschrieb die Kunstwerke derselben. Er lieferte einige Abhandlungen in die „Monatsschrift der Akademie der Künste“, deren Redaction er während kurzer Zeit besorgte. Er erhielt den Titel eines Hofraths, und wurde Mitglied der Akademie der Wissenschaften. Als solches hielt er eine Antrittsrede „über die Vereinfachung der menschlichen Kenntnisse“ und betheiligte sich eifrig an den Verhandlungen der akademischen Deputation zur Cultur der vaterländischen Sprache. Er lieferte einzelne werthvolle Mittheilungen in die „Beiträge zur deutschen Sprachkenntniß, vorgelesen in der königlichen Akademie der Wissenschaften“ 1. Sammlung 1793, und beabsichtigte zwei größere Arbeiten abzufassen, für die er bereits viele Materialien gesammelt hatte: „Synonymen in der deutschen Sprache“ und „Philosophie der Sprache“. Er wurde auch Professor an der Militär-Akademie und hielt den jungen Officieren Vorlesungen, die nachher gedruckt wurden u. d. T.: „Vorlesungen über den Styl oder praktische Anweisung zu einer guten Schreibart, in Beispielen aus den vorzüglichsten Schriftstellern“ 2 Theile 1793, 1794 (neue Ausgabe von J. J. Eschenburg, Braunschweig 1808; schon an der Vollendung des 2. Theils der ersten Ausgabe hatte ein Freund Moritz’, der bekannte Prediger Daniel Jenisch mitgearbeitet).

Trotz dieser großen und befriedigenden Thätigkeit, trotz der zahlreichen Ehrenstellen die er bekleidete, trotz des für seine Ansprüche und seine bisherigen Gewohnheiten höchst ansehnlichen Gehaltes, trotz der mannigfachen Anerkennung, die sein weitverzweigtes schriftstellerisches Wirken – allerdings neben manchen mißgünstigen Urtheilen – fand, fühlte er sich selten zufrieden und glücklich. [319] Seine Wahnideen peinigten ihn weiter. Trotzdem er kräftig genug war zu gehen, hielt er sich einen Wagen, weil er sich einbildete zu schwach zum Gehen zu sein; nicht selten spielte er den Todkranken; sein Arzt und seine Freunde hatten die größte Mühe, ihn von seinen Thorheiten zu curiren. – Im August 1792 heirathete er ein junges Mädchen, Friderike Matzdorf, ohne in der Ehe das Glück zu finden, das er suchte. Nach wenigen Monaten trennten sich die Gatten, aber Moritz’ Liebe zu seiner Frau, die er auch in rührenden Gedichten besang, war so groß, daß er nicht ohne sie leben zu können meinte. Ob sie wirklich von Jemanden entführt, wie Henriette Herz und Varnhagen erzählen, und von M. wieder zurückgeholt wurde, ist nach Klischnig’s wahrheitsgetreuem Bericht und den Gedichten, welche eine mehrmonatliche von den Gatten selbst gewollte Trennung voraussetzen, höchst unwahrscheinlich. Im April 1793 reisten die Gatten nach Dresden. Vielleicht in Folge der Reise zog sich M. ein Lungenübel zu, an dem er starb. Seine Frau soll ihn treulich gepflegt haben und nicht lange nach ihm an demselben Uebel gestorben sein.

Goethes Theilnahme für den in Rom gewonnenen Freund bewährte sich noch nach dem Tode desselben. In Schlichtegrolls „Nekrolog auf das Jahr 1793“, Gotha 1795, Bd. II, S. 169–276 (vgl. dazu Supplementband Abth. 2 S. 182–218) war nämlich eine übrigens nicht von dem Herausgeber herrührende Biographie des Verstorbenen erschienen, in welcher diesem Eitelkeit und Egoismus zur Last gelegt, sein Bemühen um Ausbildung des Geistes als nicht ernstlich, vielmehr als Versuche dargestellt wurden, seine Eigenliebe und Prahlsucht zu befriedigen. Gegen eine solche Verunglimpfung des Freundes erhoben die Xenienschreiber ihre mächtige Stimme und rächten – mag nun Goethe oder Schiller Verfasser der Verse sein – den Geschädigten mit den Worten:

Unter allen, die von uns berichten, bist du mir der liebste;
Wer sich lieset in dir, liest dich zum Glücke nicht mehr.

Vor dem Raben nur sehet euch vor, der hinter ihr krächzet,
Das nekrologische Thier setzt auf Kadaver sich nur.

Und noch deutlicher sprach Goethe in einem Briefe an Schiller (26. Oct. 1796): „so bedienen wir uns der reinen Befugniß uns selbst Recht zu verschaffen und den nekrologischen Schnabel zu verrufen, der unserm armen Moritz gleich nach dem Tode die Augen aushackte“. Weniger freundlich waren andere Bekannte des Verstorbenen gesinnt. Der Buchhändler Maurer in Berlin, der Verleger des „Anton Reiser“ und anderer Schriften klagte kurz nach dem Tode seines Autors in einem (ungedruckten) Briefe an Bertuch (6. Juli 1793) über den großen Geldverlust, den er durch den Tod erlitten; er habe dem Verstorbenen nach und nach 500 Thaler vorgeschossen und komme nun um sein Geld.

Eines der letzten von Moritz erschienenen Werke war der „Deutsche Briefsteller“ 1793, um dessen Empfehlung in der „Allgemeinen Litteratur-Zeitung“ Maurer (in einem ungedruckten Briefe an Bertuch) nachsucht; Klischnig sagt davon „Der russischen Kaiserin gewidmet. Eine Finanzspeculation in doppeltem Verstande“. Derselbe führt noch folgende theilweise schon oben angedeutete Schriften an, an deren Herausgabe Moritz durch den Tod verhindert wurde: 1. Theorie der schönen Künste und Wissenschaften. 2. Ueber Synonyma. 3. Philosophie der Sprache. 4. Ueber Sprachbildung. 5. Römische Alterthümer zweiter Theil. 6. Kleine Schriften die deutsche Sprache betreffend, zweites Bändchen. 7. Polnische Sprachlehre. 8. Züge aus der Brandenburgischen Geschichte für Maler und Kupferstecher, zur Beförderung patriotischer Gesinnungen“. Im Ganzen hat M. mehr als 50 Bände veröffentlicht, für sein kurzes Leben eine ungeheure Anzahl. Diese Schriften, von denen die meisten und jedenfalls alle irgendwie hervorragenden oben besprochen wurden, sind natürlich ziemlich ungleichmäßig, die wenigsten geeignet, irgendwelchen [320] Anspruch auf Mustergiltigkeit zu erheben. Aber alle bezeugen verständiges Urtheil, reiche Kenntnisse, bedeutende Sprachbeherrschung, stark ausgeprägten künstlerischen Sinn. Vor Allem aber: M. ist ein eigenartiger, höchst origineller Mensch, zwar behaftet mit vielen Schwächen und Schrullen, die ihn bei Fernstehenden oder Uebelwollenden lächerlich oder verächtlich machten, aber dabei voll von Tugenden und trefflichen Eigenschaften: rührender Freundschaftssehnsucht und Treue, Aufopferung und Begeisterungsfähigkeit, reinem Sinn für das Gute und Große, beständigem Verlangen nach Besserung und Veredlung. Sein „Anton Reiser“ bleibt ein schönes Denkmal seines Strebens und Könnens.

Anton Reiser. Ein psychologischer Roman. Herausgegeben von Karl Philipp Moritz. 4 Theike, Berlin 1785, 1786, 1787, 1790. (Neudruck hrsg. von L. Geiger, Deutsche Literaturdenkmale 23, Heilbronn 1886.) Dazu eine freilich ungleichwerthige Fortsetzung als 5. und letzter Theil bezeichnet von K. Fr. Klischnig, Berlin 1794, auch mit dem Sondertitel „Erinnerungen aus den zehn letzten Lebensjahren meines Freundes Anton Reiser. Als ein Beitrag zur Lebensgeschichte des Herrn Hofrath Moritz“. – Schlichtegroll’s Nekrolog s. o. Denina, La Prusse littéraire Bd. II. Beide parteiisch. Gegen letztern wollte M. eine Schrift richten: „Sechzehn Lügen und Unwahrheiten des Herrn Denina auf eilf Seiten seiner Prusse littéraire“, unterließ es aber. – Henriette Herz, Erinnerungen ed. Fürst, S. 129–134. Varnhagen, Denkwürdigkeiten und vermischte Schriften Bd. IV. W. Alexis, Anton Reiser in Prutz: Litterarhistorisches Taschenbuch, 1847, S. 1–71. Erich Schmidt, Richardson, Rousseau, Goethe, Jena 1875, S. 289–302. – Die biographischen Handbücher, Litteraturgeschichten sind dürftig und bieten nur Notizen aus dem zuerst genannten autobiographischen Werke und dessen Fortsetzung. Sehr beachtenswerth ist nur Jördens’ Lexikon VI, S. 845–882.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Weseu