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Pagina:Gesta Romanorum - Oesterley 1872.djvu/269

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nach cap. 76, obwohl dies schon dazu gehört: Incipiunt declamaciones senece cum moralitatibus.)

76. Libro secundo declamationum, decl. prima dicitur. (Kinder adoptiren und enterben.)

77. In libro primo declamationum 2. dicitur. (Todtschlag erlaubt, die jungfrauschaft zu retten.)

78. Item declamat. 3. narratur quod fuit rex in quadam civitate. (Zweimal hinabstürzen.) lat. 3.

79. Item declam. 4. dicitur quod lex fuit quod deprehendens adulterantes. (Sohn tödtet mutter nicht.) lat. 100.

80. Narrat Seneca libro primo declam. prima quod lex fuit. (Brüder und onkel.) lat. 2.

81. De virtute et humilitate vere penitencie. Item ibidem in ead. declam. (Räubertochter.) lat. 5.

82 und 83 sind eingeschobene stücke ohne moralisation.

84. Quam Iniquus sit Injustus Judex patet de quodam tyranno. (Drei urtheile.) lat. 140.

85. Nota quantum valet equitas Justi Judicis. Petrus de Palude recitat. (Unverweste zunge.)

Der rest verläuft in heiligengeschichten, nur 88, Keuschheitshemd, lat. 69, gehört noch hierher. Auch im anfange des codex sind gelegentlich moralisirte stücke eingeschoben, so z. b. das eben unter cap. 85 gegebene.

Die wichtigkeit dieses werkes braucht nicht besonders hervorgehoben zu werden, es ist in ihm nicht allein die quelle vieler nummern der Gesta Romanorum nachgewiesen, die bisher unbekannt geblieben war, sondern dasselbe hat auf die gestaltung unserer sammlung einen so entscheidenden einfluſs ausgeübt, daſs man die sämmtlichen handschriften in zwei classen theilen könnte, deren eine von Holkot beeinfluſst ist, deren andere aber einen solchen einfluſs nicht zeigt, und es ist das ein nicht unwichtiges moment für die entscheidung der frage über das alter der Gesta Romanorum.

Ein in beiden beziehungen eben so wichtiges werk sind die moralisationen über Seneca's declamationen, dessen anfänge schon in dem vorher analysirten cod. Confluent. 116 zu tage treten. Auch diese erweisen sich als die bisher völlig unbekannte quelle für eine reihe der bezeichnendsten stücke unserer sammlung, und nach dem gröſseren oder geringeren einfluſse der declamationen erscheinen die glieder aller drei familien der Gesta wiederum in einer verschiedenen gruppirung.