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20 TACITI AGRICOLA.


7 Sequens annus gravi vulnere animum domumque eius afflixit. nam classis Othoniana licenter vaga dum Intemelios (Liguriae pars est) hostiliter populatur, matrem Agricolae in praediis suis interfecit praediaque ipsa et magnam patrimonii partem diripuit, quae causa caedis fuerat. igitur

des Nero geftihlt oder erfahren zu haben. Daher das Plusquamper- fectum. Eben so Plin. Paneg. 40: idem effecistiy ne malos principes habuissemusy was (von Wex) tref- fend so erkUrt wird: ,,da8S es so gut war, als hatten wu* keine schlechten Fursten gebabt". Der Gebrauch des Plusquamperfectum ist ganz derselbe wie z. B. Ann. III, 67 : ac saepe etiam confitendum eraty ne frustra quaesivisset „da- mit er (Tiberius) nicht umsonst ge- fragt hatte", und das Auffallende der beiden obigen Stellen liegt nicht in dem Tempus, sonderu in dem Ge- danken selbst, sofern einer Hand- lung die Vernichtung einer in der Zeit zuruckliegenden Thatsache als Wirkung beigemessen wird. Eben dies geschieht aber, um es desto starker auszudrucken , dass durch die Handluug die Erinnerung an die Thatsache vernichtet worden sci.

c. 7. Die Betheiligung Agrico- la's an den Ereignissen des J. 69, des Jahres der Biirgerkriege. In diesem Jahre wurde Galba von Otho am 15. Januar gesturzt ; Otho unterlag darauf dcm Heere des Yitellius und todtete sich selbst am 16. April ; gegen Viteliius er- hob sich sodann Yespasian, der am 1. Juli Yon den Legionen in Aegypten und darauf am 3. Juli vou denen in ludaa zum Kaiser ausgerufen wurde; auf die Nach- richt hiervon liel Antonius Primus an der Spitze der illyrischen Le- gionen als Vorkampfer des Yespa- sian in Italien ein, schlug die Yi- tcliianer und erorberte sodann ge- gcn Ende des Jahres Rom, womit dem Btirgerkriege ein Ende ge- macht wurde. In Folge dieser Yor- gange wurde Agricola von Mucia- uus, der vor Yespasian in Rom cintraf und statt dcssen zund.chst die Regiening ttbernahm, zum Be- fehlshaber der in Britannien ste- henden 20. Legion (zum Legatus legionis) ernannt. . classis Othoniana Hcenter vaga. Otho schickte ausser dem Landheere auch eine Flotte gegen die Yitellianer, welche den Auf- trag hatte, die Narbonensische Provinz im Rticken der Feinde zu erobern, auf ihrem Wege aber an der Kuste von Italien mehrfache Landungen machte und daselbst wie in feindlichem Gebiet plun- derte und mordete , s. Hist I, 87. II, 12—15. Das. c. 12: non Ita- lia adiri nec loca sedesque patriae videbantur: tanquam externa litora et urbes hostium urer0^ vastarej rapere^ eo atrocius, quod nihil us- quam provisum adversum metus. Intemelios. Die Handschriften haben die ganz unverstUndliche Lesart: t» templo. Die Conjectur Intemelios ist voUig unzweifelhaft ; sie stutzt sich auf Hist. II , 13, wo die Stadt Albitim Intemelium oder Albintimilium (jetzt Vintimi- glia) als von der Flotte des Otho angegriffen und verwustet erw&hnt wird, und auf Strab. lY, 6, 1, wo gesagt ist, dass die dortige Yol- kerschaft den Namen IvreuiXioi fuhrte.

4. Bei magnam pairimonii pariem wird man hauptsachiich an die Auspltinderung der Wohnhäuser und das Rauben oder Zerstoren der darin befindlichen Geldmittel und soustigen Werthsachen, bei praedia ipsa an die Yerwtistung der Landereien zu denken haben. Das praedia ipsa wiirde an sich hingereicht haben, das andere Object wird noch hinzugeffigt, um es wegen seiner Wichtigkeit besonders hervorzuheben, vergl. z. c. 4, 16.

5. quae causa caedis fuerat, Eben so wird Hist. IV, I bei Gelegenheit der Plünderung Roms von