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Pagina:Gesta Romanorum - Oesterley 1872.djvu/286

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Weiteres von allgemeiner bedeutung scheint sich aus der vergleichung der handschriften nicht zu ergeben; das einzelne, wie die loslösung und ausbildung einzelner züge zu selbstständigen stücken und dergleichen, findet am passendsten in den nachweisungen seine stelle, so weit es nicht in den handschriftenauszügen schon erwähnt ist.

So habe ich nur noch über die einrichtung meines textes wenige worte zu sagen. Es erschien nach jeder seite hin als wünschenswerth den lateinischen vulgärtext, durch welchen das werk doch einmal die bedeutendste verbreitung gefunden hat, zu grunde zu legen, und ich habe diesen, wie bereits erwähnt, treu nach der editio princeps, wo diese aber aufhörte, nach dem dritten drucke wiedergegeben; zu gröſserer deutlichkeit ist alles dem ersten vollständigen vulgärtexte (also dem dritten drucke) entnommene cursiv gedruckt. Dann folgen die extravaganten aus dem alten deutschen drucke in der lateinischen originalfaſsung aus den handschriften, und den schluſs macht ein appendix, welcher alle in der ursprache nicht bekannten stücke der handschriftlichen recensionen enthält, so weit sie sich nicht als durchaus fremdartiges erwiesen. Die folge der nummern in diesem anhange ist, wie die folge der handschriften, eine ganz zufällige.

Ueber die litterarischen nachweise und vergleichungen habe ich kaum mehr beizufügen, als daſs es mir der übersichtlichkeit wegen wünschenswerth erschienen ist, die orientalischen werke von den occidentalischen zu trennen; im übrigen habe ich die bei Pauli und Kirchhof getroffene einrichtung als bewährt beibehalten.

Daſs in den nachweisen so oft die quellen unberücksichtigt geblieben sind, welche die Gesta Romanorum, und zwar häufiger noch die handschriften als die drucke, selbst angeben, oder welche sich in Holkots Moralitates und anderen unmittelbaren quellen unseres werkes angegeben finden, hat vielfach darin seinen grund, daſs diese citate sich als unrichtig erwiesen haben. Häufig indessen, und das ist nicht unwichtig, bezieht sich das citat nicht auf den genannten schriftsteller, sondern auf dessen commentator, also auf glossirte texte, welche völlig unbekannt oder doch niemals gedruckt sind, und deshalb nicht benutzt werden konnten. Dieses verhältnis ist ausdrücklich hervorgehoben in Holkots Moralitates, cap. 2, wo ein commentator des Juvenal als quelle genannt wird. Dieser commentator ist unzweifelhaft der sonst auch unter seinem namen häufig citirte Remigius, denn s. 423 des mehrerwähnten Numerus libror. Glasto-