Pagina:Cornelii Taciti - Agricola.djvu/117

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CAP. 44—46. 105

ominabatur, ita festinatae mortis grande solatium tulit evasisse postremum illud tempus, quo Domitianus non iam per intervalla ac spiramenta temporum , sed continuo et velut uno ictu rem publicam exhausit. Non vidit Agricola obsessam curiam et clausum armis senatum et eadem strage tot consularium caedes, tot nobilissimarum feminarum exilia et fugas. Una adhuc victoria Garus Metti|;y3 censebatur et

sen. Ausserdem wttrde die Erg&n- zung der Ausdrucksweise eine Weit- Iftufigkeit verleihen, wie sie bei Tacitus nicht angenommen wer- den kann. Die £rg&nzuug durch nan licuit, wobei in hanc lucem beibehalten wird, ist dem Sinne nach nicht unpassend, aber nicht nothig.)

17. solatium tulit: ferre sola- tium wie palmamf laudem^ gloriam, primas, repulsam ferre und Aehn- liches, „davon tragen , erlangen^^ ; solatium aber steht, wie sehrh&u- fig, in weiterer Bedeutung ftir„Er- satz^^ Der Sinn ist also: Daftir, dass er die glttckliche Zeit des Trajan nicht genossen, hat er den Ersatz gehabt, dass er die nachst- folgenden schweren Zeiten nicht erlebt hat.

18. postremum illud tempus, Diese Zeit der grossten Grausam- keit Domitians begann in Folge der Verschworung des Satuminus und zwar, wie aus unsrer Stelle hervorgeht, nicht frtther als im J. 93 uach dem Tode des Agricola. S. meine Geschichte Roms, Bd. 3. S. 497 fl.

per intervalla ac spiramenta : die spiramenta werden noch hinzuge- fttgt, um den Begriff der intervalla noch mehr zu verdeutlichen, etwa fttr intervalla, per quae respirari posset; ac im Wesentlichen etwa so wie in comiUo ac foro, c. 2, 5.

19. velut uno ictu, vgl. Senec. de tr. III, 19, 2 : Homo (es ist vom Caligula die Rede), qui de toto senatu trticidando cogitdbat, qui optabat^ utpopulus Romanus unam cervicem haberet, ui scelera sua ... in unum ictum et unum diem cogeret,

c. 45. Non vidit : wiederumeine Reminiscenz oder Nachbildung von der Stelle, wo Gicero ttber den Tod des M. Grassus handelt, wo z. B. die Au&&hlung der Unglttcks- fg,Ue, denen Grassus durch d&a Tod entgangen, mit denselben Worten Non vidit {de Or. IIX, 2, 8), wie hier, begonnen wird.

2. clausum armis senatumj wie unter Nero, s. Ann. XYI, 27. tot constUarium, s. Suet Dom, 10, wo dieselben aufgezlAlt wer- den.

3. nobilissimarum feminarum^ 8. Plin. Epp. III, 11, 3. VII, 19, wo als solche Gratilla, die 6e- mahlin des Arulenus Rusticus, Arria, die Gemahlin, und Fannia, die Tochter des Thrasea Paetus, genannt werden.

exilia et fugas: durch fugae, welches in Vergleich mit ext/io der weitere Begriff ist, werden zur YervoUst&nmgung die ttbrigen Ar- ten der gezwungenen Entfemung, wie z. B. Relegation (Plin. Epp. VII, 19, 4), hinzugefttgt, s. zu c. 6, 16: ludos et inania honoris. Selbstverst&ndlich bchliesst fuga auch dasExil ein und kann daher auch fttr dieses gesetzt werden, wie Ann. in, 24, s, Nipperd. zu d. St.

4. Carus Mettius (dies, nicht Metius^ die richtigere Form, welche sich auch ttbergeschrieben in der besseren Handschrift A und am Ruide der andem Handschrift fin- det) war unter Domitian einer der berttchtigtsten Delatoren (d. h. der Ankl&ger von Profession, welche sich von schlechten Kaisern als Werkzeuge gebrauchen liessen, um durch Anklagen namentlich wegen Majest&tsverbrechen missliebige Manner zn stttrzen) , welcher sich