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Pagina:Cornelii Taciti - Agricola.djvu/81

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CAP. 28.

que Britannorum sua defensantium proelio congressi ac saepe victores, aliquando pulsi, eo ad extremum inopiae venere, ut infinnissimos suorum, mox sorte ductos vescerentur. Atque ita circumvecti Britanniam, amissis per inscitiam regendi navibus, pro praedonibus habiti, primum a Suebis, mox a Frisiis intercepti sunt; ac fuere, quos per commercia venumdatos et in nostram usque ripam mutatione ementium adductos indicium tanti casus illustravit.


vgl. Ann.lY, 40. XIII, 45. XV, 31. 34. Hut. I, 62. 66. 72. II, 5. 21. 60; utilia für das sonst von Tacitus in diesem Sinne gebrauchte utensilia, wie Sall. Hisi. II, 50, 6. Kr. lug. 86. Dass die Usiper zu diesem Zwecke, ehe sie mit den Britanniern in Kampf geriethen, erst ans Land steigen mussten, brauchte als selbstverständlich nicht besonders bemerkt zu werden. (Die Handschriften bieten die völlig unverständliche Lesart: ad aquam Atque ut illa, raptis secum plerisaue, wofür man u. A. folgende Verbesserungen versucht hat: hac atque illa rapti et c. pl.; ab aqua atque victu laborantes c. pl.; adaquantes et quae utilia rapientes c. pl.; ad aquam atque utilia raptum egressi et c. pl.; aquatum atque utilia raptum exeuntes c. pl. Die oben aufgenommene Gonjectur entfernt sich nicht weiter als die angeführten von der Lesart der Handschriften und dürfte der Ausdrucksweise des Tacitus am meisten entsprechen.)

10. ad extremum „zuletzt", wie öfter bei Cicero und Livius, und wie ad postremum (Hist. I,39) und auch ad ultimum; der Genetiv inapiae hängt von eo ab.

11. vescerentur mit dem Accusativ, bei Tacitus nur hier, aber ausserdem an einigen Stellen der ältesten Schriftsteller und wiederum der silbernen Latinität nachgewiesen. Eben so mit dem Accusativ fungi, Ann. III, 2. IV, 38, und potiri, Ann. XI, 10.

12. amissis per inscitiam regendi navibus: man muss annehmen, dass auch der eine Steuermann, den sie beim Beginn der Fahrt besassen, fur sie auf irgend eine Art verloren ging, und dass ihre Schiffe in Folge davon theils (primum) an der Küste der Sueben, theils (mox) an der der Friesen strandeten.

13. Suebis: dies, nicht Suevis, die anerkannt richtigere Schreibung, die sich übrigens auch in beiden Handschriften des Agricola findet. Unter diesen Sueben sind die zu ihncn gehörigen Langobarden, Reudigner, Avionen, Anglen, Variner, Eudosen, Suardonen, Nuitonen zu verstehen, welche nach Germ. 40 ostlich von den Chauken in der Gegend der Elbmündnngen wohnten. Nach Suet. Aug. 21 (:Suebos et Sigambros dedentes se traduxit iu Galliam atque in proximis Rheno agris collocavit) würde man auch auf dem linken Ufer des Rheins Sueben anzunehmen haben; man hat aus anderen Indicien auch zu beweisen gesucht, dass Sueben in der Gegend der Mtindung der Schelde gewohnt hätten; es ist aber an unserer Stelle an links vom Rhein wohnende Sueben überhaupt deshalb nicht zu denken, weil im Folgenden bemerkt wird, dass einige von den Usipem, die zu ihnen verschlagen worden, ausnahmsweise auch auf das linke Rheinufer gekommen seien. Eben deshalb ist auch aus dieser Stelle keineswegs, wie man gemeint hat, der Schluss zu ziehen, dass die Usiper um die Südküste von Britannien herumgefahren seien.

15. in nostram usque ripam: ripa öfter das Rheinufer, und nostra ripa im Munde der Römer das linke Rheinufer, wofür auch